Die geheimnisvolle versunkene Stadt Olous
Die antike Stadt Olous, ein verstecktes Juwel an der malerischen Küste Kretas, lässt Besucher in eine längst vergessene Welt eintauchen. Diese geheimnisvolle, versunkene Stadt, die heute unter den türkisfarbenen Fluten des Mirabello-Golfs ruht, fasziniert jeden, der ihre Geschichte, Legenden und Schätze entdecken möchte.
Lage und historischer Hintergrund
Olous liegt am nordöstlichen Zipfel Kretas, nahe der modernen Stadt Elounda, und erstreckt sich über die Landzunge von Poros, die das Festland von der Insel Spinalonga trennt. Die reiche Geschichte dieser antiken Stadt reicht zurück bis ins Minoische Zeitalter, etwa 2000 v. Chr., und sie erlangte im 5. Jahrhundert v. Chr. während der klassischen griechischen Periode ihre größte Bedeutung. Olous war ein bedeutendes Handelszentrum und Mitglied der Kretischen Pentapolis – einer Allianz von fünf mächtigen Stadtstaaten.
Herrschaft, Bevölkerung und Religion
Die Herrschaft über Olous wechselte im Laufe der Jahrhunderte, wobei minoische, griechische und römische Herrscher Einfluss auf die Stadt hatten. In ihrer Blütezeit hatte Olous etwa 40.000 Einwohner, was ihre Bedeutung als Handels- und Kulturzentrum unterstreicht. Die Einwohner von Olous praktizierten hauptsächlich den polytheistischen Glauben der jeweiligen Herrscher. Dabei dominierte im Laufe der Zeit der Glaube an die Götter des griechischen Pantheons. Als jedoch das Christentum im Römischen Reich aufkam, verbreitete es sich ebenso in Olous. Dies zeigen eindrucksvoll die frühchristlichen Basiliken, die dort gefunden wurden.
Archäologische Schätze und die Zerstörung von Olous
Die Bedeutung von Olous zeigt sich in den zahlreichen gut erhaltenen Ruinen und Artefakten, die über und unter Wasser gefunden wurden. Besonders beeindruckend sind die Reste einer beeindruckenden Basilika aus frühchristlicher Zeit, die mit ihren kunstvollen Mosaiken von schillernden Fischen und Meeresbewohnern noch heute von der Pracht und dem Reichtum der Stadt zeugt.
Die Zerstörung von Olous lässt sich auf eine Kombination aus Naturkatastrophen und menschlichen Einflüssen zurückführen. Erdbeben und Überschwemmungen trugen dazu bei, dass Teile der Stadt im Meer versanken, während Plünderungen und Vandalismus im Laufe der Jahrhunderte ihren Tribut forderten.
Entdeckung der versunkenen Schätze
Der Zugang zu Olous ist einfach, aber ein Besuch erfordert etwas Planung. Von der Stadt Elounda aus erreicht man die antike Stätte zu Fuß oder mit dem Boot, indem man dem gut ausgeschilderten Wanderweg entlang der idyllischen Küste folgt.
Diejenigen, die die versunkenen Schätze der Stadt erkunden möchten, sollten sich einer geführten Schnorchel oder Tauchtour anschließen. Die glasklaren Gewässer des Mirabello-Golfs bieten eine ausgezeichnete Sicht. Besucher können die versunkenen Ruinen, antiken Hafenanlagen und sogar Teile des Stadtzentrums aus nächster Nähe erleben. Dabei liegt der Vorteil darin, dass viele dieser beeindruckenden Strukturen in relativ geringer Tiefe liegen. Daher haben auch weniger erfahrene Schnorchler und Taucher die Möglichkeit, die Geheimnisse von Olous zu erkunden.
Mit dem Boot:
Vom Hafen von Elounda legt im Sommer täglich eine Bootsfahrt ab, um die nahegelegene Insel Spinalonga, die wunderschönen Strände von Kolokytha und die Ruinen von Olous zu besichtigen. Diese Ausflüge werden von einer Genossenschaft örtlicher Bootskapitäne organisiert. Stellen Sie sicher, dass das Boot tatsächlich nach Olous fährt, bevor Sie Ihren Fahrpreis bezahlen.
Wanderung nach Kolokytha:
Kombinieren Sie Ihren Besuch der Ruinen mit einer Wanderung rund um die Bucht, entlang des Isthmus und hinauf zur Landzunge, die als „Kolokytha“ (Κολοκύθα) bezeichnet wird. Die Halbinsel ist auch als Kalydon und Spinalonga-Halbinsel bekannt.
Dies ist eine 1-2 stündige Wanderung auf unbefestigten Wegen, die teilweise steil und ohne viel Schatten sind. Die azurblauen Gewässer des Kolokytha-Strandes sind jedoch einen Besuch wert. Der Strand kann etwas voll werden, wenn viele Boote und Wasserfahrzeuge unterwegs sind. Erkunden Sie also ruhig die vielen anderen Strände auf der Halbinsel. Nehmen Sie ausreichend Essen und Wasser mit.
Zuerst geht es über den Isthmus mit Blick auf die Bucht und den Kanal, dann hinauf zur St. Lukas-Kapelle (Άγιο Λουκά) entlang der Steinpfade und den Hügel hinauf, während man die Aussicht auf die Bucht und die gegenüberliegenden Berge genießt.
Die Umgebung von Olous entdecken
In der Umgebung der Stadt Olous gibt es viel zu entdecken. Die schroffen Berge und tiefen Schluchten des kretischen Hinterlands bieten spektakuläre Wandermöglichkeiten. Gleichzeitig laden unberührte Sandstrände und versteckte Buchten zum Entspannen ein. Die nahegelegene Insel Spinalonga ist ebenfalls interessant. Einst eine Leprakolonie, beherbergt sie heute ein bewegendes Freilichtmuseum.
Neben Olous hat die Region viele weitere interessante Orte zu bieten, die Ihren Besuch auf Kreta noch abwechslungsreicher und unvergesslicher machen können.
Agios Nikolaos: Diese malerische Küstenstadt ist etwa 11 km von Olous entfernt und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt sowie ein Touristenzentrum. Agios Nikolaos ist bekannt für seine lebhafte Atmosphäre, charmanten Cafés und Restaurants am Wasser sowie seinen malerischen Hafen. Das Archäologische Museum von Agios Nikolaos beherbergt viele bedeutende Funde aus der minoischen Zeit und anderen Epochen der kretischen Geschichte.
Kritsa: Dieses traditionelle Bergdorf liegt etwa 17 km südwestlich von Olous und ist berühmt für seine gut erhaltenen byzantinischen Fresken in der Panagia Kera-Kirche. Kritsa ist auch ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen in den nahegelegenen Schluchten und Bergen sowie für den Besuch des antiken Dorfes Lato, das etwa 3 km entfernt liegt.
Plaka: Plaka ist ein kleines Fischerdorf, etwa 5 km von Olous entfernt, und liegt direkt gegenüber der Insel Spinalonga. Hier können Sie lokale kretische Spezialitäten in den Tavernen am Wasser genießen, während Sie den Blick auf die Insel Spinalonga und die Mirabello-Bucht schweifen lassen. Von Plaka aus können Sie auch Bootsfahrten zur Insel Spinalonga unternehmen.
Fourni: Fourni ist ein malerisches Dorf in der Region Lasithi, etwa 15 km südwestlich von Olous. Das Dorf liegt inmitten von Olivenhainen und ist von beeindruckenden Bergen umgeben, die das traditionelle kretische Leben in einer idyllischen Umgebung bewahren. In der Nähe des Dorfes Fourni gibt es zahlreiche Wanderwege, die zu versteckten Schluchten, beeindruckenden Höhlen und alten Mühlen führen.
Indem Sie diese Orte besuchen, können Sie die Vielfalt der kretischen Landschaft und Kultur erleben und Ihren Aufenthalt in der Region um Olous noch bereichernder gestalten.
Gastronomie und kretische Gastfreundschaft
Die lokale Gastronomie bietet ebenfalls ein wahres Fest für die Sinne. Die kretische Küche ist bekannt für ihre frischen, saisonalen Zutaten und schmackhaften Gerichte wie Dakos, ein traditionelles Gericht aus Gerstenzwieback, Tomaten, Feta und Olivenöl. Verpassen Sie nicht die Gelegenheit, die lokalen Weine und Olivenöle zu probieren, die in den fruchtbaren Tälern und Hügeln rund um Olous angebaut werden.
Ein unvergessliches Erlebnis
Zusammenfassend bietet die antike Stadt Olous eine faszinierende Kombination aus Kultur, Geschichte und Naturerlebnissen. Von den versunkenen Ruinen bis hin zu den atemberaubenden Landschaften und der herzlichen Gastfreundschaft der Menschen. Vor Ort ist ein Besuch in Olous ein unvergessliches Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.